Mittwoch, 31. August 2011

Herbst - Zeit der Ernte


 Herbst - Zeit der Ernte




Der Herbst -
Zeit der Vollendung,
Zeit der Reife,
Zeit der Ernte,
Zeit des Erntedanks,
Zeit des Feierns,
wenn die Ernte sicher eingebracht wurde.

Lange vor Lenaus und Rilkes Herbst-Lyrik dichtete Johann Gaudenz von Salis-Seewis sein
"Herbstlied",

Verszeilen, die mir seit der Kindheit immer wieder einschießen, wenn der Herbst vor der Tür steht:

Bunt sind schon die Wälder,
gelb die Stoppelfelder,
und der Herbst beginnt.
Rote Blätter fallen,
graue Nebel wallen,
kühler weht der Wind.

Wie die volle Traube
aus dem Rebenlaube
purpurfarbig strahlt!
Am Geländer reifen
Pfirsiche, mit Streifen
rot und weiß bemalt.

Sieh, wie hier die Dirne
emsig Pflaum' und Birne
in ihr Körbchen legt,
dort mit leichten Schritten
jene gold'nen Quitten
in den Landhof trägt.

Flinke Träger springen
und die Mädchen singen,
alles jubelt froh!
Bunte Bänder schweben
zwischen hohen Reben
auf dem Hut von Stroh.

Geige tönt und Flöte
bei der Abendröte
und im Mondenglanz.
Junge Winzerinnen
winken und beginnen
deutschen Ringeltanz.


Im Banat feierte man seinerzeit "Kerwei".





Kürbisse




Pepperoni aus dem Garten statt aus dem Gewächshaus. 



Bildunterschrift hinzufügen

Manche mögen es schärfer!



Die krumme Paprika reift auf einem sonnigen Balkon heran.


Cocktail-Tomaten

Vitamine aus eigener Produktion - wem der Garten fehlt oder der Schrebergarten,
der kann seinen Balkon beflanzen.

Neben dem Ertrag genießt man die Freude am Wachstum. 


Balkonien

Zeit der Reife


Kapuzinerkresse zurm Frühstück?

Wem das Warten auf die reife Frucht zu lang erscheint, der begnügt sich mit der Blüte.
Kürbis-Blüten kann man panieren!






Drei Kartoffeln auf dem Feuer - es muss nicht immer "Fleisch" sein.

Fotos: Carl Gibson







Alle Fotos: Monika Nickel

©Carl Gibson. Alle Rechte vorbehalten.



Sonntag, 28. August 2011

Die Welt der Pilze - ein Universum für sich

 

 Die Welt der Pilze - ein Universum für sich




Was der Bauer nicht kennt, das isst er nicht!

Eine Lebensweisheit, die auch der angehende Pilzsammler beherzigen sollte.

Die einen sammeln nur Steinpilze,
die anderen Maronenröhrlinge,
Flaschenstäublinge,
Parasolpilze,
Pfifferlinge,
Ritterlinge,
Champignons,
Stockschwämmchen,
Perlpilze und vieles mehr.

Pilze zubereiten - ein Experiment?





Flaschenstäubling




Flaschenstäublinge - (jung essbar)



Überreifer Flaschenstäubling kurz vor dem Sporenaustritt
(giftig)


Sporen-Austritt bei Berührung



Feuchte Waldlandschaft - ideal für Pilze



Laubfrosch (in der Bild-Mitte) - gut getarnt.
Auch er liebt die Feuchtigkeit. 



Nackter Ritterling


Pilzkultur


Schlanke ( untypische) Gallenröhrlinge




Fast ein Steinpilz - der Gallenröhrling





Mooshügel



Licht ist Leben


In diesen Tagen ( Mitte September) findet man kaum Pilze im süddeutschen Wald - es ist einfach zu trocken.

Einige Gallenröhrlinge sind noch da.



Maronenröhrlinge, sonst häufig anzurteffen, fehlen noch.
Man findest sie auch noch im kühlen Spätherbst.
Röhrlinge gibt es in vielen Variationen:




Birkenröhrlinge?



Perlpilze fand ich zuhauf in guter Qualität,
ebenso die wenig Vertrauen einfößenden Hexenrörlinge.





Inzwischen sprießen die (giftigen) Kartoffelboviste:






Auf Anhieb schwer zu bestimmen.

Einige - oft unvollständige - Pilzbestimmungsbücher bestechen durch mittelprächtige Pilz-Fotos. Die Aufnahmen sind nicht immer farbecht und somit auch nicht zuverlässig.
Das ist vielleicht darauf zurückzuführen, dass gute Pilzkenner nur am "Schmankerl" interessiert sind und weniger an Pilz-Aufnahmen mit der Kamera.



Maronenröhrling

Es gibt Leute, die ihre Pilze nicht im Wald holen, sondern im Supermarkt oder beim Discounter.

Vor Tagen sah ich mich auf einem Gourmet-Markt nach Pilzen um,
in Metz, Frankreich, in der dortigen Markthalle.
Was fand ich vor?
Nicht viel mehr als im Laden:
 Champignons und Austernpilze aus der Zucht,
dann Pfifferlinge,
keine Steinpilze,
keine Trüffeln,
immerhin eine "Totentrompeten"
zu erschwinglichen Preisen.









Alle Fotos: Monika Nickel

Copyright: Carl Gibson. Alle Rechte vorbehalten.

Pilze suchen ... und finden



 Pilze suchen ... und finden



Professionelle Pilzsucher haben ihre Stellen - geheime Plätze, wo sie das finden, wonach die Laien suchen.
Kaum einer wird seine Fundstellen verraten!

Und doch - es gibt keine Gewähr dafür, dass einer in den Wald geht und tatsächlich mit "reicher Beute" zurückkehrt.

Pilze suchen hat viel mit Glück zu tun - und mit zahlreichen Zufällen;
denn  dort, wo gestern noch Pilze sprossen, kann heute gähnende Leere sein.

Kenner wissen, wo sie suchen sollen
bzw.
wo nach den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit Pilze wachsen könnten.


Dieser "Perl-Pilz" macht seinem Namen viel Ehre!

Die Natur bringt individuelle Strukturen hervor - faszinierende Schönheit,
ein ästhetisches Erlebnis.


Reisig-Schneise im Nadelwald.
Auf beiden Seiten fiindet man in der Regel Pilze,
wenn es längere Zeit warm und feucht ist.



Steinpilze - eine Pracht.




Welch ein Steinpilz!

Solch ein Treffer - und die Abendmahlzeit ist gerettet,
wen er denn nicht "verwumt" ist.

In der Regel ist in großen Steinpilzen bereits der "Wurm drin".
Die feinen Maden kann man sehen, wenn der Stiel durchschnitten und gegen das Licht gehalten wird.
Das dämpft die Freude.



Mahlzeit! - Die Schnecke ist fündig geworden.


Bitterer, ungenießbarer Gallenröhrling am idyllischen Ort - fast könnte er als Steinpilz durchgehen.

Weiter unten zum Vergleich : die edlen Verwandten:



Steinpilze besonderer Güte




Jüngere und reifere Perlpilze.
Sie sind schmackhaft aber zum Trocknen kaum geeignet.



Hallimasch in der Gruppe



Fliegenpilze - jung und schon giftig.

Im Augenblick haben die Gallenröhrlinge die edlen Steinpilze abgelöst.
Es scheint, als wolle die Natur Unerfahrene vor Verwechslungen bewahren.

Die Welt der Pilze - ein Universum für sich. 



Pilzkultur



Hüle bzw. Feuchbiotop im Wald


Großer Korallenpilz



Gallenröhrling



Auch das ist kein Steinpilz, sondern ein Doppelgänger (Bitterpilz)



Der Gallenröhrling sprießt dort empor, wo es ihm gefällt.









Alle Fotos: Monika Nickel

Copyright: Carl Gibson. Alle Rechte vorbehalten.


In freier Natur Pilze sammeln - eine philosophische Angelegenheit!?


 

 In freier Natur Pilze sammeln - eine philosophische Angelegenheit!?



Was treibt, was lockt uns hinaus in den Wald zum Pilzesammlen?

Allein die Lust, einen selbstgefundenen Steinpilz zur Mahlzeit zu verarbeiten,
die Delikatesse zu genießen?

Es ist mehr!

Es ist das Erkenntnisinteresse,
die Lust zu erfahren,
was die Natur an Vielfalt hervorbirngt,

das Beobachten des Werdens und Vergehens,
das Nachdenken über Sein und Zeit,
über den Kreislauf der Atome und Elemente in der Natur.

Sein oder Nicht-Sein: darüber kann ein Pilz entscheiden.


Hexenröhrling -
der rot-bunte Stiel scheint eine Warnung der Natur.
Das gelbe Fleisch verfärbt sich an der Schnittstelle sofort dunkelblau.
Es fällt schwer, diesen Pilz als genießbar anzusehen. 







Das wussten schon die Römer - dem Limes entlang kann man sie finden,
im Schwäbisch-Fränkischen Wald ebenso wie im Odenwald
oder in den Alpen.



Nadelwald im süddeutschen Raum - hier pulsiert das Leben in vielen Formen.



Brombeerstrauch mit reifen Früchten - sie hängen nicht zu hoch.
Trotzdem:
Spitze Dornen sowie die Angst vor Zecken und dem Fuchsbandwurm halten manche Wanderer davon ab, nach den Leckerbissen zu greifen.
Die Vögel des Waldes danken dafür.



Im Dunkel des Waldes sprießen Pilze heran - verwachsen im Miteinander.



Pilze - sie sind alt wie die Welt und erscheinen in großer Vielfalt.


Jungwald




Die Feuchtigkeit des See-Ufers (hier: der Ebni See) begünstigt das Pilz-Wachstum.



Die süßen Früchte - hoch oben im Sonnenlicht!


Ein gelegentlicher Blick nach oben enstpannt die Nackenmuskulatur und vermittelt neue Perspektiven.
Der Wald:
Ort der Einkehr und der peripathetischen Medidation,
ein Gegenpol der Ruhe zur stresserzeugenden Gesellschaft.


Alle Fotos: Monika Nickel

Copyright:Carl Gibson.Alle Rechte vorbehalten.